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18.10.2013
Bildungszentrum - Stadthalle Niedenhall
Brückenwiesenweg 2 und 8-10
Anmeldefristverlängerung bis 14.10.2013   12:00 Uhr
Vorträge

09.30 Fachvortrag

Wiebke Jessen (SINUS Akademie):

“Wie Ticken Jugendliche”
„u18“ – Die Sinus-Jugendstudie 2012


Hintergrund
Der soziokulturelle Wandel in unserer Gesellschaft hat sich in den letzten Jahren beschleunigt und verändert tiefgreifend die Struktur und Kultur des Alltags. In keiner Altersgruppe ist dieser Wandel so frühzeitig und deutlich spürbar wie bei Jugendlichen. Wissenschaft und pädagogische Praxis sind sich einig: Nur wer versteht, was Jugendliche heute bewegt, wird Jugendliche auch bewegen können. Entsprechend wichtig ist es, bei der Suche nach Erklärungen für das Verhalten und die Einstellungen von Jugendlichen deren lebensweltliche Hintergründe zu berücksichtigen. Doch „Wie ticken Jugendliche?“ Darüber gibt die Sinus-Jugendstudie u18 Auskunft, indem sie für die Altersgruppe der 14-17-Jährigen den Fragen nachgeht, welche jugendlichen Lebenswelten es in Deutschland gibt und wie Jugendliche in diesen verschiedenen Welten ihren Alltag (er)leben.

Der Forschungsansatz
Das Sinus-Lebensweltenmodell u18 wurde auf der Basis von 72 qualitativen Einzelexplorationen, schriftlichen „Hausarbeitsheften“ und Fotodokumentationen entwickelt.
Bei der Profilierung der Lebenswelten wurden verschiedene Facetten sozialer Ungleichheit berücksichtigt:
Neben den klassischen soziodemografischen Merkmalen (v. a. Bildung, und damit eng zusammenhängend, soziale Verhältnisse der Familie) wurden insbesondere die Wertorientierungen, Lebensstile und ästhetischen Präferenzen in den Blick genommen. Ein lebensweltorientierter Zugang ist wichtig, weil in einer hochindividualisierten Gesellschaft soziale Zugehörigkeit nicht alleine von schichtspezifischen Merkmalen geprägt wird. Ausgehend von den typischen Vorstellungen, was wertvoll und erstrebenswert im Leben ist, wurden Jugendliche in sieben Lebenswelten zusammengefasst, die sich in ihren Werten, ihrer grundsätzlichen
Lebenseinstellung und Lebensweise, ihren Vergemeinschaftungsformen sowie in ihrer sozialen Lage ähnlich sind: Konservativ-Bürgerliche, Adaptiv-Pragmatische, Sozialökologische, Prekäre, Materialistische Hedonisten, Experimentalistische Hedonisten und Expeditive Jugendliche.

Das Positionierungsmodell
Die jugendlichen Lebenswelten können in einem an das bekannte Sinus-Milieumodell angelehnten zweidimensionalen Raster positioniert werden, in dem die vertikale Achse den Bildungsgrad und die horizontale Achse die normative Grundorientierung abbildet. Je höher eine Lebenswelt in dieser
Grafik angesiedelt ist, desto gehobener ist die Bildung und damit die soziale Lage; je weiter rechts sie positioniert ist, desto moderner im soziokulturellen Sinn ist die Grundorientierung.

Wiebke Jessen

Soziale Milieus, Jugend, Finanzdienstleister, Medien, Automotive, Tourismus

Wiebke Jessen studierte Handel/European Business Management an der Fachhochschule Worms University of Applied Sciences mit dem Abschluss Diplom-Betriebswirtin. Zuvor hat sie eine Ausbildung zur Hotelfachfrau absolviert und daraufhin einige Jahre im Ausland gearbeitet.
 
In der Marktforschung ist sie seit 1995 tätig, zunächst 13 Jahre im SINUS-Institut in Heidelberg, seit Anfang 2009 als selbständige Marktforscherin und Beraterin mit Fokus auf die Qualitative Marktforschung. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind qualitativ-psychologische Marketing- und Kommunikationsforschung, strategische Markenpositionierungen sowie Sozial- und Zielgruppenforschung.

Als erfahrene Moderatorin und Referentin unterstützt sie sowohl Unternehmen aus Wirtschaft und Wissenschaft als auch öffentliche Institutionen und Verbände. Beschäftigt ist sie vornehmlich in den Branchenbereichen Finanzdienstleistungen, Medien, Automotive, Tourismus, Telekommunikation, Energieversorgung sowie Konsum- und Investitionsgüter.
Wiebke Jessen lebt mit ihrem Mann in Heidelberg.



15.15 Fachvortrag

Gerald Koller (FORUM LEBENSQUALITÄT)

“ECHT FETT - Rausch und Risiko als Thema der Prävention und Gesundheitsförderung”

„Erstes Ziel jeder Rausch- und Risikopädagogik muss es sein, Menschen Möglich¬keiten in die Hand zu geben, das wilde Tier zu reiten. Denn nur wer die Balance hält: zwischen Ekstase und Verzicht, Sicherheit und Gefahr, Heimat und Neuland, Chaos und Ordnung, Wasser und Wein, kann das Abenteuer bestehen, das in jeder Sub¬stanz, in jedem Risikoerlebnis auf uns wartet.
Wer nun meint, dass die Zähmung über die Vernunft gelingt, irrt. Um das Rodeo bestreiten zu können, braucht es

    ein Netz von guten Freunden, das auffängt,
    Gespür für den eigenen Körper
    und Sensibilität für das Wohin, Wieviel und Wozu.

Denn im höchsten Rausch – gerade da braucht es Klarheit.“

Klassisches Risikomanagement kann die Angst vor Scheitern und Schaden nicht nehmen. Es bedarf vielmehr der Entwicklung einer Wagnis-Kultur, die es ermöglicht, Rauscherfahrungen und Risiken aktiv und bewusst zu gestalten.

Das Risflecting-Konzept unterstützt auf diesem Weg von der Bewahrungs- zur Bewährungspädagogik, die Jugendlichen Mittel zur Selbstwahrnehmung und Risikobalance in die Hand gibt. Damit kann und soll auch die Prävention von primären Suchtentwicklungen kultiviert werden – Entwicklungen also, deren Ursachen nicht psychische oder soziale Mängel, sondern Gewohnheit und Gewöhnung sind.

Denn der Umgang mit Rausch- und Risikoerlebnissen kann gelernt werden!

Gerald Koller

Pädagoge, Moderator des Forum Lebensqualität, der Europäischen Gesellschaft für innere Sicherheit und Vorstand des Verein Vital.
Nationaler und internationaler Impulsgeber für die präventive Jugendarbeit, Gesundheitsförderung, Bildungs- und Netzwerkarbeit.

Lehrgangsleitungen, Seminar- und Vortragstätigkeit im gesamten deutschsprachigen Raum.

Fachberatungen und Konzepterstellungen für das Amt der O.Ö., der Salzburger und der Steiermärkischen Landesregierung, für die Provinz Bozen-Südtirol sowie für das Fürstentum Liechtenstein.

Inhaltlicher Leiter des Internat. Forums für präventive Jugendarbeit.
Konzeption und inhaltliche Koordination von europaweiten Pilotprojekten zur peer group education: europeers 1995/96, euro net 1998/99 und euro youth seit 2002/03.

Erstellung des Grundlagenkonzepts zur gesundheitsfördernden Kinder- und Jugend¬arbeit für den Fonds Gesundes Österreich.

Entwickler und Koordinator von risflecting© - Maßnahmen zur Entwick¬lung von Rausch- und Risikobalance.

Als Ashoka fellow seit  2011 eingeladen, diesen Handlungsansatz im Dienste des globalen sozialen Wandels weiter zu entwickeln.



Veröffentlichungen:

„Beziehungen leben – auf dem Weg zu einem neuen Miteinander“, G. Wögerbauer / G. Koller, Edition LIFEart.

„HIGHMAT – Erzählkreise zu Jugend, Rausch und Risiko“ G. Koller (Hg.), Edition Roesner.

„Herzensangelegenheiten – Rückenwind für ein herzgesundes Leben“, G. Koller / H. u. G. Wögerbauer, Orac-Verlag.

„Kurswechsel – Routenplaner zur Lebensqualität“, G. Koller, Edition Roesner.

„spring…und lande. Landkarten für die Rausch- und Risikopädagogik“, G.Koller / M. Guzei, Edition LIFEart.


mit dabei die “WILDE BÜHNE”

Im Glauben an das Prinzip Hoffnung;
Aus Liebe zum Theater;
Der Wildnis verpflichtet - als dem Teil Mensch-Seins, der drängt, vital ist und ungemein beunruhigend;
Pädagogisch unkonventionell und der Kraft kreativer Gruppenarbeit vertrauend;
Und schließlich Don Quijote als geistigen Weggefährten wählend, den Narr mit der Hingabe ans Leben weise und verrückt zugleich.

Mit diesem Rüstzeug und dennoch nicht genau wissend was wir tun, sind wir 1990 aufgebrochen die Wilde Bühne zu gründen. Theater zu machen von und mit ehemaligen Drogenabhängigen.

(Rolf und Lea Butsch)

"Die Wilde Bühne ist eine Heimat, ein Hafen. Sie ermöglicht aber auch den Aufbruch hinaus in die Weite des Meeres, hin zu anderen Welten."

(Gerald Koller, Festvortrag "10 Jahre Wilde Bühne")
 







Wiebke_Jessen
























































Gerald_koller





































































wildebuehne